A Stromwandler ist ein Messtransformator zur Messung des durch einen Stromkreis fließenden Stroms. Die direkte Messung großer Ströme mit Messgeräten ist nicht nur kostspielig, sondern mitunter auch sehr gefährlich und schwierig. Daher muss der Strom durch den Stromkreis auf einen bestimmten Wert reduziert werden, bevor er gemessen werden kann. Ein mit dem Stromkreis in Reihe geschalteter Stromtransformator reduziert das Magnetfeld, das durch den durch den Primärkreis fließenden Strom erzeugt wird, und überträgt es an einen zweiten Stromkreis, den sogenannten Sekundärkreis. Aufgrund des zirkulierenden Stroms im Sekundärkreis kann die Menge des im Primärkreis fließenden Stroms durch ein parallel zur Sekundärwicklung geschaltetes Messgerät gemessen werden.
Ein Stromwandler besteht grundsätzlich aus drei Teilen: einem Magnetkern, einer um den Kern gewickelten Primärwicklung und einer in entgegengesetzter Richtung um die Primärwicklung gewickelten Sekundärwicklung. Strom durch die Primärwicklung erzeugt einen magnetischen Fluss durch den Magnetkern. Der magnetische Fluss im Kern induziert eine Spannung an der Sekundärwicklung. Ein Messgerät parallel zur Sekundärwicklung erzeugt einen entgegengesetzt gerichteten magnetischen Fluss im Magnetkern, da der Strom durch den Sekundärkreis in entgegengesetzter Richtung zur Wicklung verläuft. Dieser magnetische Fluss gleicht den magnetischen Fluss aus, der durch den Strom durch die Primärwicklung erzeugt wird. Hierzu müssen die Sekundäranschlüsse der Stromwandler mit dem Messgerät bzw. der Last kurzgeschlossen werden. Andernfalls tritt kein magnetischer Fluss in die entgegengesetzte Richtung auf und aufgrund des unausgeglichenen magnetischen Flusses kann es zu einer Erwärmung des Magnetkerns und einem Ausfall kommen. Darüber hinaus ist diese Situation für den Benutzer gefährlich, da sie die Spannung auf der Sekundärseite erhöht.
Stromwandler werden grundsätzlich zu Messzwecken eingesetzt. Der Einsatz von Stromwandlern ermöglicht den Einsatz kleinerer Messgeräte und Schutzrelais. Dies stellt zwar eine wirtschaftlichere Lösung dar, ermöglicht aber auch einen sicheren Betrieb. Denn die sekundärseitig angeschlossenen Messgeräte und Schutzrelais sind von der Primärspannung isoliert.